Kapitel 1: Das Dasein in der Welt
Gesundheit ist Ganzheit, und bei der Heilung geht es darum etwas ganz zu machen. Mit Ausnahme vom Tao, dem All-was-ist in seiner ursprünglichen, nicht ausgedrückten Verfassung, gibt es keinen Zustand völliger Ganzheit. Folglich ist es weder auf der physischen noch irgendeiner anderen Ebene möglich, vollendete Gesundheit oder Ganzheit zu erlangen. Heilung ist die Bewegung dorthin, nicht ihre Erlangung. Ihr könnt nicht irgendwann eine perfekte Gesundheit oder Ganzheit erlangen und dann diesen Zustand einfrieren. Ihr könnt ihm nahekommen, euch dem Ziel immer weiter annähern. Aber ihr werdet es nie erreichen, bevor ihr das universelle Spiel beendet und euch mit dem Tao vereint habt. Unter anderem aus diesem Grund ist Perfektionismus eine Neurose. Er ist der Versuch einen Zustand der Ganzheit einzufrieren.
Es ist nichts daran auszusetzen, dass Ganzheit unerreichbar ist. Wenn ihr am Ende eures jetzigen Lebens tatsächlich völlige Ganzheit erreichtet, was würdet ihr dann anschließend machen? Das wäre wie die Vollendung eines Puzzle-Spiels. Es gibt nichts mehr zu tun außer ein neues anzufangen, eines, das anfangs völlig unvollendet ist.
Das Tao spielt in den sieben Schöpfungsebenen. Die physische Ebene ist die erste. Weil das Tao an und für sich ganz ist, braucht es einen Spielplatz, der nicht vollkommen ist, damit es die Gelegenheit hat etwas zu tun. Etwas, was ganz ist, ist in einem Gleichgewichtszustand; es bedarf des Ungleichgewichts oder der Unvollkommenheit um Bewegung zu ermöglichen. Wenn man geht, zum Beispiel, ist man aus dem Gleichgewicht und die meiste Zeit im Begriff nach vorne zu fallen. Sitzt man dagegen, ist man im Gleichgewicht. Beim Spielen des Spiels geht es nicht darum, so schnell wie möglich fertig zu sein. Bei dieser Einstellung würdet ihr erst gar nicht damit anfangen. Ihr spielt es, weil ihr spielen wollt. Obwohl es eine Zumutung wäre, wenn das Spiel nie aufhören würde, genießt ihr doch seine Dauer.
Für das Tao ist das Universum ein Spielbrett, das unendlich viele kleinere Bretter umfasst. Als Teile des Tao spielen wir alle ein riesiges Spiel und im Rahmen davon kleinere Spiele. Jedes hat einen Anfang, eine Mitte und ein Ende. Man könnte sagen, dass ein einzelner Tag das kleinste Spiel auf der physischen Ebene ist. Es gibt unterschiedliche größere Spiele, die eine beliebige Anzahl von solchen Spieltagen in Anspruch nehmen. Man kann auch jede Inkarnation als ein einzelnes Spiel betrachten. Es hat einen Anfang, eine Mitte und ein Ende.
Manche haben das Gefühl, dass es zu schnell vorbei ist. Wenn ihr an einer Spielshow teilnehmt und der Summer ertönt, bevor ihr die Hawaii-Reise gewonnen habt, dann ist das eben das Spiel. Würdet ihr immer im Voraus wissen, wie es ausgeht, hättet ihr keine Spielmotivation. Allerdings gibt es immer noch ein weiteres Spiel.
Jeder Spieler, jede Spielerin trägt zur Erschaffung der Spiele bei und willigt ein, sie innerhalb ihrer Rahmenbedingungen zu spielen. Die Spiele sind nicht immer einfach, aber – trotz vorübergehender Ungerechtigkeiten unterwegs – am Ende gerecht, weil sich alle an die Spielregeln halten.
Das Ziel des größten Spieles ist vollständige Ganzheit. Jeder Mensch wird dieses Ziel am Ende erreichen. Mit anderen Worten: Jeder Mensch wird im Tao vollständig wieder aufgenommen werden, wenn er das Spiel beendet hat. Kämet ihr jetzt gleich zum Ziel, würdet ihr den größten Teil des Spiels verpassen.
Jedes der kleineren Spiele innerhalb des größeren Spiels hat sein eigenes Ziel. Vor jeder Inkarnation, zum Beispiel, wählt ihr eine Lebensaufgabe und schaut dann, ob ihr sie, oder wie viel davon ihr verwirklichen könnt.
In keinem dieser Spiele tretet ihr wirklich gegen jemand anderen an. Die ganze Vorstellung eines Wettstreits ist in diesem Zusammenhang unlogisch. Ihr seid ein Teil des Tao, eines einheitlichen Ganzen. Es stimmt schon, dass ihr im Universum so tut, als seid ihr nicht ganz, damit ihr neue Erfahrungen machen und eure Ganzheit erweitern könnt. Doch wie könnt ihr wettstreiten, wenn in Wirklichkeit alles Eins ist.
Das ist ein scheinbarer Widerspruch. Ihr seid Individuen – ihr habt einen eigenständigen physischen Körper. Doch was trennt euch von anderen? Könnt ihr überhaupt von anderen getrennt sein? Könntet ihr ohne die Anwesenheit anderer Menschen überhaupt existieren. Wo hört die Haut eures Körpers auf und fängt die Luft daneben an. Zwischen eurer Haut und der Luft gibt es keinen Raum. Das äußerste Hautmolekül grenzt am Luftmolekül. Sie unterscheiden sich nur wenig. Sie bestehen aus der gleichen elementaren Substanz, die sich jeweils ein bisschen anders darstellt. Man kann es damit vergleichen, wie eine Farbe des Regenbogens an der anderen angrenzt. Wenn ihr eure Aufmerksamkeit von der Haut weg durch die Luftmoleküle hindurch bewegt, trefft ihr auf eine andere Person, eine geringfügig andere Ausformung des Tao. Praktischerweise sind die Luftmoleküle durchsichtig und leichtgewichtig. Das erlaubt der Spielfigur, die eurer Körper ist, sich frei zu bewegen, so dass das Spiel mehr Spaß macht.
Die Bewegung eurer Spielfigur bewegt die Luft und beeinflusst die anderen Spielfiguren und umgekehrt. Mit anderen Worten: Ihr beeinflusst andere und sie beeinflussen euch. Aber ihr steht nicht im Wettstreit mit ihnen. Im Laufe des Lebensspiels meint ihr vielleicht, dass es um „ich gegen die“ oder „unsere Mannschaft gegen ihre“ geht. Der Anschein eines Wettkampfes fordert euch manchmal heraus, euer Bestes zu geben. Aber wenn das Spiel vorbei ist, kehren alle in die gleiche Umkleidekabine zurück.
Ihr braucht keinen Wettstreit mit anderen um euch herauszufordern. Ihr könnt, wie man so schön sagt, „gegen euch selbst antreten“. Das ist aber kein wirklicher Wettkampf, denn wenn ihr gewinnt, verliert niemand. Ihr strebt nach der höchstmöglichen Leistung um ihrer selbst willen.
Es ist kein Widerspruch nach Perfektion zu streben ohne ein Perfektionist zu sein, ohne zu versuchen die völlige Perfektion jetzt gleich zu bekommen. Ähnlich wie Ganzheit gibt es völlige Perfektion nur im Tao. Allerdings kann Perfektion als Ziel euch motivieren, das Spiel so gut wie möglich zu spielen.
Viele Leute spielen das Spiel unbewusst. Nehmen wir einmal an, ihr beteiligt euch an den olympischen Wettkämpfen in Leichtathletik. Leichtathletik ist ein gutes Beispiel, denn es ist eine Einzelsportart und außer im Spielergebnis nicht wettkampfmäßig. Die Betätigungen stehen nicht im Gegensatz zu anderen Spielern. Auf jeden Fall werdet ihr beim Stabhochsprung nicht die übliche Leistung erbringen, wenn ihr betrunken seid. Ihr könntet etwas darüber lernen, wenn ihr es im Vollrausch versuchen würdet. Aber ihr werdet dabei wahrscheinlich gegen die Querlatte knallen. So ungefähr ist es, wenn ihr das Spiel unbewusst spielt, ohne dass euch die Fähigkeiten eurer Aufmerksamkeit voll zur Verfügung stehen. Oft verfolgen Menschen das Ziel, das ganze Spiel hindurch so geruhsam wie möglich zu schlafen, gelegentlich unterstützt von körperfremden Substanzen. Die, die für Unruhe sorgen, werden in der Regel nicht gern gesehen, weil sie zu viel Krach machen, während die anderen versuchen zu schlafen.
Immer mehr Leute jedoch erkennen, dass sie ein Spiel spielen. Wenn das eintritt, passieren zwei Dinge. Zum einen spielen sie das Spiel dann ernsthafter, zum andern nehmen sie es weniger ernst: Es ist wichtig, aber gleichzeitig auch nicht. Mit dieser Sichtweise seid ihr abgeklärter und besser in der Lage die Dinge so zu nehmen, wie sie sind. Ihr könnt nichts gegen den aktuellen Spielstand tun – so sind die Dinge nun einmal – aber ihr könnt jetzt euer bestes Spiel spielen. Niemand außer euch schreibt die Punktzahl an, aber es gibt Tage, da scheint das Spiel besser zu laufen als sonst. Es gibt Tage, da fühlt ihr euch gut, und welche, an denen es euch schlecht geht. Es gibt Tage, da gewinnt ihr im Lotto, und andere, an denen ihr eure Arbeit verliert. Aber für sich genommen begründen solche Geschehnisse nicht, ob ihr das Spiel gewinnt oder verliert. Am Ende werdet ihr gewinnen. Ihr könnt nicht verlieren. Es gibt nichts zu verlieren, da ihr bereits jetzt nicht vom Tao zu trennen seid, verbunden mit allen Dingen. Wenn ihr ein bestimmtes Spiel gewinnt, indem ihr Einsicht, Freude und Liebe erzielt, so erwacht ihr in einem konkreten Zusammenhang erneut zu dieser Wahrheit.
Es scheint, dass ihr die Leiden in der Welt verharmlost, indem ihr das Leben als ein Spiel bezeichnet.
Es gibt natürlich Spiele, die rein zur Erholung gespielt werden. Selbst diese verbessern die Geschicklichkeit. Aber vielleicht könnt ihr das, was wir hier diskutieren, als etwas betrachten, was mehr Ähnlichkeit mit Lernspielen hat.
Je mehr Geschick jemand hat, umso mehr lernt er durch Freude. Schmerzen können euch allerdings dabei helfen zu lernen, das Spiel geschickter zu spielen. Sie könnten euch mitteilen, dass ihr das Spiel nicht so spielt, dass es euch Vergnügen bereitet. Schmerzen sind zwar wichtig, aber nicht das, worauf es ankommt. Sie sind einfach eine Benachrichtigung. Stellt euch vor, ihr fahrt ein Auto und seid nicht aufmerksam, so dass ihr einen Unfall habt und im Krankenhaus landet. Eure Schmerzen geben euch eine lebenswichtige Auskunft. Würdet ihr stattdessen Begeisterung fühlen, wäre das verwirrend. Es würde euch mitteilen, dass ihr euch wunderbar fühlt, wenn ihr das Spiel schlechter spielt. So gesehen können Schmerzen wertvoll sein.
Ihr spielt das Spiel nicht notwendigerweise gleich schlecht, wenn ihr Schmerzen erfahrt. Tatsächlich nehmen die Schmerzen manchmal zu, wenn ihr im Heilungsprozess seid, weil dann verschüttete Probleme aus der Vergangenheit an die Oberfläche kommen. Doch indem ihr die Harmonie vergrößert, werdet ihr letztendlich die Schmerzen verringern. Das zeigt euch, dass ihr euch in die richtige Richtung bewegt. Den Schmerzen Widerstand zu leisten, heißt sie zu verstärken. Je besser ihr die Schmerzen annehmt, umso schneller werden ihr aus ihnen Nutzen ziehen.
Wenn das Tao vollkommen ist, warum will es das Spiel dann überhaupt spielen?
Vollkommenheit und Unvollkommenheit sind die beiden Enden eines Stocks. Nehmen wir an, ihr würdet Modelle bauen und habt gerade eins vervollständigt. Ihr könntet diese Vollständigkeit vollkommen nennen. Alle Teile sind nun zusammengefügt und nach dem ganzen Bauprozess wisst ihr alles, was ihr über dieses Modell wissen wollt. Vielleicht möchtet ihr anschließend mit einem neuen Modell anfangen, einem ganz anderen, das euch Dinge vermittelt, die ihr beim Bau des vorigen Modells nicht lernen konnten. Das neue Modell ist unvollkommen, aber indem ihr daran arbeitet, bewegt es sich in Richtung Vollkommenheit. Mit jedem neuen Modell, das ihr fertigstellt, habt ihr euch selbst erweitert.
Das Tao, könnte man sagen, ist der Teil von uns allen, der die Lektion des vorherigen Modells in sich aufgenommen hat. Es ist ganz und vollkommen. Jedoch gibt es eine unendliche Anzahl neuer Modelle, die gebaut werden könnten, jedes einzelne potenziell ausgefeilter als das letzte.
Die Vollkommenheit des Tao ist das eine Ende des Stocks, die Unvollkommenheit des Universums das andere. Sie gleichen sich gegenseitig aus und erlauben planmäßige Weiterentwicklung. Alles geht aus dem Tao hervor. Wäre das Tao nicht vollkommen, gäbe es keine stabile Grundlage, aus der die Unvollkommenheit des Universums hervorgehen könnte, die letzten Endes eine größere Vollkommenheit nach sich zieht. Das ist wie bei einem Turner, der innerlich im Gleichgewicht ist. Er ist in der Lage ein äußerliches Ungleichgewicht auszuhalten und kann so eine neue Bewegung in sein Gleichgewicht hineinbringen.
Ihr seid ein dynamischer Teil des Tao. Ihr seid für die Erweiterung des Tao zuständig. Ihr seid keine unvollkommenen kleinen Hohlköpfe, die auf Händen und Knien zum Tao zurückkriechen und darauf hoffen, dass euch der Zauberer die Tür öffnet und euch hereinlässt, wenn ihr schließlich dort ankommt. Ihr seid die Mittel, mit deren Hilfe das All seine Vollkommenheit ausdehnt. Alle eure Erfahrungen sind neu für das Tao. Ihre genauen Umstände hat es nie zuvor gegeben und es wird sie auch nie wieder geben. Neue Spiele ermöglichen neue Einsichten und verschiedene Arten von Schöpfertum. Das Tao ist der Schöpfer. Wäre das All-was-ist ohne eine Gelegenheit sich auszudrücken, so wäre es wie ein König ohne Königreich. Es würde einfach nur in seinem Schloss sitzen. Es wäre langweilig für das Tao auf ewig das Gleiche zu bleiben. Mit dem Universum bringt sich das Tao selbst zum Ausdruck und vermeidet damit die Langeweile der „Frühpensionierung“.
Alles hat Bewusstsein und jedes Bewusstsein dehnt sich aus, sogar das Bewusstsein eines Grashalms. Indem es ist, was es ist, wird es schrittweise mehr und kann sich selbst auf größere, komplexere Weise auszudrücken.
Nahezu alle Menschen schlafen zumindest teilweise, sind einigermaßen funktionsfähig, aber nicht ganz bewusst. Eure wachschlafenden Aspekte gehören zum Spiel, das ihr momentan spielt. Wenn ihr das Leben schlafend lebt, ist es schwieriger. Manchmal trainieren Athleten, indem sie ein zusätzliches Gewicht tragen. Legen sie es ab, sind sie stärker und ihre Aufgabe scheint leichter zu sein. Schauspieler stecken sich manchmal Murmeln in den Mund um das Artikulieren zu üben. Wenn sie sie wieder entfernen, fällt es ihnen leichter deutlich zu sprechen. Entfernt ihr die Einschränkungen des Schlafs, lebt ihr mit größerer Leichtigkeit und Kraft. Illusionen und die falsche Persönlichkeit veranlassen das Bewusstsein zu schlafen. Sie wirken wie die Murmeln und das zusätzliche Gewicht – sie machen es schwieriger das Spiel zu spielen. Der Vorgang, in dem ihr sie zunächst erfahrt und dann verringert und entfernt, stärkt eure Fähigkeit das Spiel zu spielen.
Das höchste Ziel des Spiels ist Agape oder unbedingte Liebe. Während ihr das Spiel spielt, erweitert ihr das Tao, das Liebe ist, indem ihr ihm mehr Gelegenheiten bietet sich selbst zu entdecken. Wenn ihr euch in Gier, Starrsinn oder einem anderen Angstmuster einschließt und euch dann daraus befreit, – so wie Houdini sich aus einem Behälter auf dem Grund eines Schwimmbads befreite, – erweitert das euer Agape-Bewusstsein, weil ihr lebhaft erfahrt, was Agape nicht ist. Erweiterung geschieht, wenn ihr aus Liebe heraus handelt. Aber durch Angst motiviert zu sein, ist keine vergeudete Erfahrung – sie trägt zu eurer Erkenntnis von Liebe bei. Ihr erfahrt so viel Angst, wie ihr braucht um klar sehen und euch der Liebe bewusst werden zu können. Sobald ihr „es kapiert“ habt, überschreitet ihr die Polarität von Liebe und Angst. Keine von beiden ist dann noch länger ein Thema. Ihr entwickelt die Fähigkeit einfach zu sein.
Im Spiel, das wir, die Michael-Entität, auf der kausalen Ebene spielen, geht es nicht primär um Polaritäten wie Liebe und Angst oder positiv und negativ. Ein derartiges Spiel haben wir bereits gespielt und sowohl das Positive als auch Negative in unserem Bewusstsein integriert. Deshalb überschreiten wir Polaritäten und erfahren nahezu vollkommen die Essenz der Dinge. Ihr absolviert das Polaritäten-Pensum normalerweise nicht zur Gänze auf der physischen Ebene. Ihr fahrt damit bis in die obere Astralebene hinein fort. Dort fängt ein neues Spiel an. Ihr könntet kein neues Spiel anfangen, wenn ihr das vorherige nicht gespielt hättet.
Obwohl das Tao weder Anfang noch Ende hat, so wie ihr diese versteht, könnte man sagen, dass das Tao anfangs ein einziges vollkommenes Modell baute. Inzwischen hat es mehrere Modelle vervollkommnet. Das Universum ist sein momentanes Projekt. Später könnte das Tao entscheiden etwas anderes zu tun als Modelle zu bauen. Wie sollte ein Schöpfer nicht schöpferisch tätig sein. In unserem Innersten sind wir alle ein Teil des Schöpfers. Wir sind auch ein Teil der Schöpfung. Unser Schöpfungsteil wird durch unseren schöpferischen Teil vollkommen, indem er das Spiel spielt.
Alles, was ihr erschafft, lehrt euch etwas über euch selbst, weil ein Teil von euch, der bis dahin lediglich latent vorhanden war, nun Wirklichkeit ist und ihr ihn anschauen könnt. Er ist nicht bloß eine Möglichkeit oder gar eine Wahrscheinlichkeit – er ist da. Wenn er vollständig zu eurer Zufriedenheit ist, könnt ihr weitermachen und, aufbauend auf vorangegangenen Schöpfungen, etwas anderes erschaffen.
Indem ihr das Spiel spielt, schöpft ihr aus einem unendlichen Reservoir an Möglichkeiten, Wie ihr das Spiel spielt, entscheidet darüber, welche dieser Möglichkeiten Wahrscheinlichkeiten, und welche dieser Wahrscheinlichkeiten Wirklichkeiten werden. Wenn das Spiel, das ihr spielt, euch gerade nicht so viel Spaß macht, wie ihr es gerne hättet, erinnert euch daran, dass es immer in Bewegung ist und sich ändert. Während ihr jetzt das Spiel so gut spielt, wie ihr könnt, erhöht ihr euer Vergnügen und eure Freude, wenn nicht sogleich, dann doch mit der Zeit. Je besser ihr das Spiel beherrscht, umso mehr Spaß habt ihr. Auch aus diesem Grund lohnt es sich auf einem wahren spirituellen Weg zu sein. Es hilft euch die Regeln des Spiels zu lernen und eure Geschicklichkeit zu vervollkommnen.
Also viel Spaß! Freut euch am Spiel!
Übersetzung: Leonard Heffels
E-Mail: leonardheffels@t-online.de
Leonard Heffels ist Schriftsteller, Lyriker, Supervisor und Pädagoge. Seit einigen Jahren setzt er sich auch literarisch mit den Archetypen der Seele auseinander. In „Dinahs Ehre“ greift er eine überraschend aktuelle Episode aus dem Alten Testament auf und erzählt diese aus sieben verschiedenen Perspektiven. „Urtypisch! Das Seeleneinmaleins“ enthält 70 Sonette. In den Gedichten werden die 49 Merkmale der Seelenmatrix sowie die 21 Untertypen der Angst auf unterhaltsame Weise dargestellt. Sein neuester Roman „Sieben. Du lebst, was du glaubst“ zeigt, wie das Zusammenwirken der archetypischen Kräfte den Alltag von sieben Menschen nachhaltig ändert.
Näheres zu diesen und anderen Büchern beim Verlag: https://www.twentysix.de/shop/