Wir leben alle in einem unermesslichen multidimensionalen Universum. Fühlt eure multidimensionale Natur! Ihr verbindet euch auf eine besondere Weise mit Raum und Zeit, aber ihr überschreitet diese auch. Ihr seid hier an einem bestimmten Ort und dennoch an vielen anderen Orten präsent. Ihr seid hier in dieser Zeit und dennoch präsent in vielfachen Zeiten. Erwachung heißt auch sich seiner unermesslichen Natur bewusst zu werden. Es ist ein Paradox, aber wenn ihr ganz im gegenwärtigen Augenblick ankommt, seid ihr auch in der Gegenwart eurer Multidimensionalität.
Die Erde an sich ist ein gewaltiges Wesen, das multidimensional existiert. Es gibt Aspekte der Erde, die die meisten Menschen nicht bewusst wahrnehmen. Wenn es sie aber nicht gäbe, wäre die Struktur, die allem was ihr kennt, zugrunde liegt, verschwunden.
Vielleicht fangt ihr gerade an die Tiefe, Weite und Höhe der Erde auf neue Weisen zu spüren. Ihr fühlt, wie sie zu euch spricht. Ihr fühlt, dass ihr selbst in mehr Dimensionen geht, als euer bewusster Verstand begreifen kann. Dies schmälert in keinerlei Weise euer gewöhnliches Alltagsleben. Vielmehr erhöht es euer tägliches Dasein, weil es die Tatsache erhellt, dass so viel mehr dahintersteckt. Jedes kleinste Detail ist bedeutungs- und belangvoll. Man kann ein scheinbar alltägliches Leben führen, in dem man gewöhnliche Aufgaben erledigt, aber wenn man sich dabei seiner Multidimensionalität bewusst ist, ist das eine wunderschöne Erfahrung.
Zur Wahlmöglichkeit gehört die Entscheidung für das, was ihr tut, aber auch für das, wie ihr es tut. Zumindest im Moment finden viele es nötig einer Arbeit nachzugehen, die sie lieber nicht täten. Vielleicht finden sie irgendwann die Möglichkeit etwas zu tun, das ihnen besser gefällt. Wenn sie sich in der Zwischenzeit aber entscheiden präsenter zu sein in dem, was auch immer sie tun, wenn sie ihre Fühler ausstrecken zu allem, was sonst noch passiert, werden sie sogar in einer begrenzten Lebenslage eine reichhaltigere Erfahrung machen.
Es ist für Menschen normal, dass sich in ihren Leben und Beziehungen monotone Muster bilden. Langeweile kann sich einstellen, doch liegt das nicht notwendigerweise an den Beziehungen oder den anderen Leuten. Wenn ihr eure Vorurteile über sie loslasst und hineinfühlt in ihre Multidimensionalität, werdet ihr sie ganz neu wahrnehmen. Ihr könnt Menschen, mit denen ihr euch schon seit langem auseinandersetzt, neu erfahren.
Ich fühle mich sehr an die Erde gebunden und nicht in der Lage andere Dimensionen zu sehen. Außer darüber, was es hier gibt, habe ich keinerlei Erfahrungswissen gesammelt. Aber das würde ich gerne.
Du bist in Wirklichkeit viel stärker an dem Multiversum angeschlossen, als du es erkennst. Wir empfehlen dir, dich ihm eher emotional als intellektuell zu nähern. Beachte, was an den Rändern deiner Wahrnehmung geschieht und sei darauf gespannt. “Was fühle ich an dieser Stelle?” Erlaube dir selbst, Fragen dazu zu stellen und tauche etwas tiefer darin ein. Wenn du das tust, wirst du herausfinden, dass dort immer schon mehr war, als du in Anspruch nahmst. Arbeite mit Körperempfindungen; bitte sie dich in größere Dimensionen zu führen. Lass deinen Körper vorangehen und deinen Intellekt folgen. Für dich wäre es eine gute Meditationsübung an einer Blume zu riechen und zu beobachten, wohin dich ihr Duft führt, was er in dir öffnet. Das multidimensionale Universum ist gegenwärtig und du bist ein Teil davon – du machst bereits erweiterte Erfahrungen. Du brauchst dich nur bewusst damit zu verbinden.
Eure Essenz ist eure ewige Natur. Manche nehmen an, dass man auf einer Wolke schwebt, wenn man im Wesentlichen Bewusstsein ist, und kein besonders praktischer Mensch sein kann. Das mag ein vorübergehender Zustand sein, den ihr durchlebt, wenn ihr euch vom alten Bewusstsein trennt. Es mag eine Zeit geben, in der ihr auf Kosten des Alltagslebens nach dem Ewigen greift. Aber wenn ihr diese Phasen bis zu ihrer Erfüllung zu Ende führt, werdet ihr schließlich das Alltagsbewusstsein mit dem Ewigkeitsbewusstsein vereinen. Dann entdeckt ihr, dass sie ein und dasselbe sind. Ihr wart immer schon ewig, habt es aber nicht bemerkt. Natürlich altert euer Körper, aber der, der aus euren Augen schaut, ist jenseits von Zeit und Raum. Der Schlüssel zum Glück ist zu erkennen, wer ihr seid. Ihr seid zur gleichen Zeit alltägliche und ewige Wesen.
Ihr entscheidet euch in einem vergänglichen Körper zu leben, weil ihr interessiert seid an den Erfahrungen, die er euch ermöglicht. Ihr könnt mit diesem faszinierenden Gefährt Realitäten erkunden, die gültige Elemente des multidimensionalen Universums sind. Selbstverständlich und vor allem gegenwärtig gibt es viele Schwierigkeiten in der menschlichen Zivilisation. Und das Bewusstsein war lange Zeit ziemlich niedrig. Aber sogar das hat euch interessiert und zwar nicht, weil ihr eine masochistische Ader habt. Als multidimensionale Wesen habt ihr unterhalb der Schwierigkeiten all das erkannt, was über Liebe in Erfahrung gebracht werden konnte.
Wenn ihr das, was euch wie das Fehlen von Liebe erscheint, tiefer erforscht, findet ihr Liebe. Wenn ihr Schmerz tief genug erkundet, findet ihr Glückseligkeit. Während ihr schließlich erwacht, erkennt ihr, dass ihr keinen Schmerz hättet erschaffen müssen, um Glückseligkeit zu finden. Aber ihr erkennt auch, dass Schmerz nie das war, was es zu sein schien. Im Grunde sind Schmerzen immer Wachstumsschmerzen. Ihr nahmt diese Körper mit eingeschränktem Bewusstsein an. Und während ihr euch entwickelt, sprengt ihr diese Beschränkungen wie ein Pilz, der aus einem Riss im Mörtel des Bürgersteigs wächst. Ihr erscheint neu und seid euch stärker denn je zuvor dessen bewusst, wer ihr seid.
Das Ziel war nie von der Erde wegzukommen. Das Ziel ist immer gewesen, sich mittels der Erde zu entwickeln. Es ist wahr, dass ihr euch dem Einssein mit der Quelle nähert, während ihr durch die Phasen voranschreitet. Aber ihr macht das, um verschiedene Aussichtspunkte zu haben, von wo aus ihr die Realität betrachtet. An einem bestimmten Punkt auf der physischen Ebene erfahrt ihr die Illusion der größtmöglichen Trennung vom Universum. Diese Erfahrung ist ein wertvolles Hilfsmittel. Während ihr von dort aus zum Einssein zurückkehrt, ändert sich immer wieder eure Sichtweise. Nehmen wir einmal an, ihr besteigt einen Berg. Das ist anstrengend, aber jeder Schritt eröffnet euch neue Ausblicke und jeder Ausblick lässt die Realität in einem anderen Licht erscheinen. An jedem Punkt könnt ihr euch entscheiden euch daran zu erinnern, dass ihr der ganze Berg seid und dass alle Ausblicke der Wahrheit entsprechen. Genau dann, wenn ihr zu dieser Realität erwacht, seid ihr emporgehoben. Zur gleichen Zeit arbeitet ihr daran, eure Erfahrung mit Körperlichkeit auf verschiedene Arten zu verfeinern. Es gibt eine große Auswahl an möglichen interessanten Erkundungen.
Tatsächlich sind all die Widrigkeiten auf der physischen Ebene für euch von großem Interesse. Sobald ihr euch ihnen auf diese Weise bewusst nähert, hören sie auf eure Wirklichkeit zu beschränken. Ihr erkennt, dass ihr genau in diesem Augenblick ewig seid. Wenn eurem Körper eine Aufbesserung guttun würde, wenn euer Verstand und eure Emotionen Heilung brauchen, nähert euch den Widrigkeiten wie ein ewiges Wesen, das eine interessante Arbeit verrichtet. Es wird dadurch einfacher, weil ihr erkennt, dass ihr viel größer seid als jedwedes Problem, vor dem ihr steht. Ihr könnt es euch erlauben, euch zu entspannen und einfach diese Situationen, die eure Kreativität wachrufen, zu beobachten. Wenn ihr keine Probleme zu lösen hättet, würde das Dasein für euch nicht so interessant sein.
Probleme sind dann erdrückend, wenn sie als etwas angesehen werden, was größer ist, als ihr selbst seid. Indem ihr euch aber an eure ewige Natur erinnert, überragen euch die Probleme nie. Sie sind dann vielmehr faszinierende Herausforderungen. Magier wie Harry Houdini versetzten sich freiwillig in einengende Situationen und versuchten dann da wieder herauszufinden. Manche Leute unterziehen sich einem anstrengenden Athletikpensum, während sie doch, wenn sie es wollten, zu Hause im bequemen Sessel sitzen könnten.
Wenn ihr euch daran erinnert, dass ihr das, was ihr erlebt, auf euch genommen habt, weil es euch interessierte, wird das alles für euch verändern. Ihr werdet anfangen eine Welt zu sehen mit lauter ewigen Seelen, die allesamt interessante Sachen machen. Es kann sein, dass das, was andere tun, euch nicht interessiert. Manche Leute sind beispielsweise an Krieg interessiert. Ihr schaut euch das wahrscheinlich an und sagt: “Da war ich schon, da bin ich schon durch.” Aber diese Leute tun das, wofür sie sich entschieden haben. Wenn sich mehr Menschen ihrer ewigen Natur bewusst werden, könnte eine kritische Masse erreicht werden, die erkennt, dass es jetzt interessanter wäre durch Freude anstatt durch Leid zu wachsen.
Durch Freude zu wachsen interessiert zunehmend jene, die auf dem spirituellen Weg sind. Das Muster des leidbedingten Wachstums ist nicht ausdrücklich falsch, denn es war ebenfalls interessant. Es erhellte eine ganze Reihe von Wahrheiten für euch. Es ist jedoch wie beim Krieg: Ihr wart schon dort, habt das schon durchlebt. Ihr fangt an, euch mehr für Freude und Vergnügen zu interessieren – für den leichteren Weg. Das ist momentan die grundlegende Musteränderung in der Menschheit. Man könnte sich die Menschheit wie eine Person vorstellen, die lange Zeit ihren Kopf gegen eine Steinmauer geschlagen hat und plötzlich entscheidet, dass es angenehmer sein könnte, die Tür zu öffnen.
MEDITATION
Bittet euch selbst euch zu zeigen, was das Interessanteste, Umfassendste und Aufschlussreichste wäre, das ihr als nächstes in eurem Leben erkunden könntet.
___
28. April 2015, Teil I
Bearsville, New York
Transkribiert von Susan Harris
Übersetzung: Leonard Heffels
E-Mail: leonardheffels@t-online.de
Leonard Heffels ist Schriftsteller, Lyriker, Supervisor und Pädagoge. Seit einigen Jahren setzt er sich auch literarisch mit den Archetypen der Seele auseinander. In “Dinahs Ehre” greift er eine überraschend aktuelle Episode aus dem Alten Testament auf und erzählt diese aus sieben verschiedenen Perspektiven. “Urtypisch! Das Seeleneinmaleins” enthält 70 Sonette. In den Gedichten werden die 49 Merkmale der Seelenmatrix sowie die 21 Untertypen der Angst auf unterhaltsame Weise dargestellt. Sein neuester Roman “Sieben. Du lebst, was du glaubst” zeigt, wie das Zusammenwirken der archetypischen Kräfte den Alltag von sieben Menschen nachhaltig ändert.
Näheres zu diesen und anderen Büchern beim Verlag: https://www.twentysix.de/shop/
Leave a Reply